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10. September: Welttag der Suizidprävention

„Auch junge Menschen können eine schwierige und dunkle Phase durchmachen.“ Kinder- und Jugendanwältin Höller fordert die Gesellschaft auf, Kindern und Jugendlichen zuzuhören und mit ihnen einen offenen Dialog zu führen. Netzwerk Suizidprävention.

Der 10. September ist ein Datum, dem besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte: Es ist der Welttag der Suizidprävention. „In Südtirol nimmt sich im Durchschnitt fast jede Woche eine Person das Leben und jeden Tag unternehmen ein bis drei Menschen einen Selbstmordversuch. Gefährdet sind vorallem psychisch Kranke, insbesondere solche, die an Depressionen leiden, und Suchtleidende. Die Selbstmordgefahr steigt auch bei Menschen, die sich in einer Krisenzeit befinden. Auch junge Menschen können eine schwierige und dunkle Phase durchmachen und aus diesem Grund zu den so genannten Risikogruppen gehören“, sagt die Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller, die auch die Notwendigkeit unterstreicht, offen und ohne Tabus über dieses Thema zu sprechen: Selbstmord ist ein komplexes Phänomen, aber man kann vorbeugen.

Im Rahmen ihrer Präventions- und Sensibilisierungstätigkeit wendet sich die Kinder- und Jugendanwältin an das ganze Land und fordert die Gesellschaft auf, ein wachsames Auge auf unsere Mädchen und Jungen zu haben. „Teenager werden manchmal mit sehr belastenden Momenten konfrontiert. Es handelt sich um Missverständnisse in der Familie, Streitigkeiten mit Freunden, Mobbing und Cybermobbing, schulische Schwierigkeiten. Es ist wichtig, mit jungen Menschen zu sprechen, einen offenen Dialog zu führen, ihren Anliegen zuzuhören. Jedes Alter bringt seine Herausforderungen mit sich, machen wir nicht den Fehler, die Hindernisse, mit denen Mädchen und Jungen konfrontiert sind, herunterzuspielen.“

Um dem Phänomen Suizid besser begegnen zu können und das vorhandene Fachwissen zusammenzuführen, wurde 2017 auf Landesebene das Netzwerk Suizidprävention gegründet. Ziel des Netzwerks ist es, die Suizidprävention zu verbessern, indem es versucht, bereits bestehende Angebote und Dienstleistungen sichtbarer zu machen und Menschen, die zu Selbstmordversuchen neigen, und ihren Familien gezielt Hilfe zu leisten. Das Netzwerk besteht aus mehr als 20 Partnern aus dem öffentlichen und gemeinnützigen Bereich und wird von der Caritas, der EOS Genossenschaft, dem Forum Prävention, Telefono Amico, von Vertretern der psychiatrischen und psychologischen Dienste, der Freien Universität Bozen, der Notfallseelsorge sowie der Deutschen und Italienischen Bildungsdirektion koordiniert. Im Jahr 2019 trat auch Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller dem Netzwerk bei. „Kinder und Jugendliche müssen über die Dienste im Lande informiert werden, die sie in einem schwierigen Moment unterstützen können. In diesem Zusammenhang möchte ich an ein Zitat aus der Harry-Potter-Saga erinnern, die sich gerade bei jungen Menschen großer Beliebtheit erfreut: „Freude kann man selbst in Zeiten der Dunkelheit finden. Man darf bloß nicht vergessen ein Licht leuchten zu lassen.“, so Höller abschließend.

 

Für Informationen und Beratungen zu den Rechten von jungen Menschen oder zu Situationen, in denen sie betroffen sind, können Sie sich vertraulich und kostenlos an die Kinder- und Jugendanwaltschaft wenden. Sie finden uns in der Cavourstraße 23/c in Bozen, die Sie telefonisch unter 0471 946050 oder per E-Mail unter info@kinder-jugendanwaltschaft-bz.org erreichen können. Auf unserer Website www.kinder-jugendanwaltschaft-bz.org finden Sie alle Informationen über unseren Dienst.

AM

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