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Gemeinsam zum Schutz von Kindern und Jugendlichen

Anfang September (9.9. 2014) traf sich die neue Kinder- und Jugendanwältin Paula Maria Ladstätter mit der Führungsspitze der Bezirksgemeinschaft sowie der Sozialdienste Eisacktal zu einem Antrittsbesuch und Austausch.

Paula Maria Ladstätter mit der Führungsspitze der Bezirksgemeinschaft sowie der Sozialdienste Eisacktal

Frau Ladstätter führte kurz in die Hintergrundgeschichte der Einrichtung Kinder- und Jugendanwaltschaft ein. Diese gibt es in Südtirol seit fast 5 Jahren. Über 15 Jahre lang wurde die Einrichtung gegenüber der Landesregierung immer wieder gefordert.

In ihrer Arbeit geht die Kinder- und Jugendanwaltschaft von der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen aus, in der 1989 erstmals die Rechte von Kindern und Jugendlichen niedergeschrieben wurden. Italien ratifizierte die Konvention in den Jahren 1991, 2002 und 2003. Südtirol errichtete mit einem Landesgesetz im Jahre 2009 die Kinder- und Jugendanwaltschaft.

Die Arbeit der Kinder- und Jugendanwältin fußt auf den vier Säulen Beratung und Vermittlung, Information und Prävention, Vernetzung der Dienste und Interessenvertretung.

In Zukunft erhofft sich Frau Ladstätter einen Anstieg der Wertschätzung für die Kinder- und Jugendanwaltschaft und in Folge deren Ausbau, denn derzeit ist sie personell unterbesetzt.

Knder und Jugendliche können sich ohne Einverständnis der Eltern oder Erziehungsberechtigten an die Kinder- und Jugendanwaltschaft wenden. Diese versucht zwischen den Parteien zu vermitteln. Dabei denkt sie, wo immer nötig und sinnvoll, an die Möglichkeit mehrere unterstützende Angebote miteinander zu vernetzten.

Wichtig ist Frau Ladstätter, dass die Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten auf gegenseitigem Vertrauen gründet und auf dem Wissen um das selbe Ziel, nämlich die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu schützen, ihre Lebenssituation zu verbessern und für sie einzutreten. Die Erfahrung zeigt, dass die positive Zusammenarbeit immer dringender wird, je öfter sich Klientel von Sprengeln mit Anliegen an die Kinder- und Jugendanwaltschaft wendet.

In anschaulichen Beispielen aus ihrer bisherigen Praxis verdeutlichte die Kinder- und Jugendanwältin für die Anwesenden ihre Arbeitsweise und betonte noch einmal, wie wichtig ihr eine reibungslose, schnelle und effiziente Vorgehensweise zum Wohle der Kinder und Jugendlichen sei.

Der Direktor der Sozialdienste Thomas Dusini betonte die Wichtigkeit und Bedeutung der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Besonderer Beachtung bedürfen die Kinder, die mit ihren Müttern aus Gewaltsituationen ins Frauenhaus kommen. Die Fragen der Beziehung zu den gewalttätigen Vätern, der Besuchsregelungen und Auswirkungen auf die Entwicklung stehen im Raum. Kinder und Jugendliche mit Behinderung nach der Bildungspflicht sind eine weitere Gruppe, der mehr Beachtung geschenkt werden muss. Letztere befinden sich bis zur eventuellen Aufnahme in einer Einrichtung oder / und an einem Arbeitsplatz, in einem Vakuum, wo die gesetzliche Lage im Moment keine Familien entlastenden Angebote ermöglicht.

Während die Kinder- und Jugendanwaltschaft eindeutig Partei für die Kinder und Jugendlichen ergreifen muss, befinden sich die Sprengel und Sozialdienste oft im Spannungsfeld zwischen dem Schutz und den Rechten der Minderjährigen und der Arbeit mit den Eltern und Erzieher/innen sowie dem familiären Umfeld auf der anderen Seite.

Herr Dusini wünscht den Austausch mit Frau Ladstätter mit dem Kinderschutzteam der Sprengel und den Mitarbeiterinnen im Frauenhausdienst. Er betont, welch wichtige Ressource die Kinder- und Jugendanwaltschaft für die Sozialarbeit ist und hofft auf die positive Fortsetzung der Zusammenarbeit, die in den Sozialsprengeln Brixen und Klausen bereits begonnen hat.

Abschließend bedankte sich Präsident Gasser und wünschte der neu gewählten Kinder- und Jugendanwältin für ihre Arbeit alles Gute.

kija

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