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Netzwerke knüpfen für Kinder und Jugendliche

Vertreter/innen von Pustertaler Sozial- und Bildungseinrichtungen arbeiten an einer „Kooperationslandkarte“

Kinder- und Jugendanwältin Vera Nicolussi-Leck

Das Grand Hotel in Toblach war kürzlich Schauplatz einer Tagung, bei der es um die Frage ging: „Was brauchen Kinder und Jugendliche, um gut aufwachsen zu können?" Dabei standen nicht etwa Referate im Mittelpunkt, sondern ein intensives Arbeiten an der besseren Vernetzung all jener Einrichtungen im Pustertal, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.

Ein interdisziplinäres Planungsteam (Vertreter aus dem Schulverbund Pustertal, Sozialdienste, Pädagogisches Beratungszentrum, Explora, Tagesgruppue Grisu - la strada- der Weg, Amt für Berufsberatung, Berufsbildungszentrum) hatte bereits im Vorfeld Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen gesammelt, um sie als  Leitfaden der Tagung zugrunde zu legen. Ergänzt wurden diese Bedürfnisse noch durch konkrete Erfahrungen der Tagungsgäste. So war es auch nicht überraschend, dass Moderator  Dr. Karlheinz Imhäuser, Vorstand der Montagsstiftung „Jugend und Gesellschaft" das mittlerweile inflationär verwendete afrikanische Sprichwort „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf" kurzerhand umdrehte in „Um ein Dorf zu erziehen braucht es ein GANZES Kind". Womit zum Ausdruck gebracht war, dass sich Kinder- und Jugendarbeit auf die konkreten Anliegen von Kindern und Jugendlichen auszurichten hat und nicht umgekehrt.

Ganz am Puls dieser Kinderbedürfnisse machten sich die ca. 70 Tagungsteilnehmer/innen an die Arbeit. Vorerst galt es auf einer am Boden ausgelegten überdimensionalen Kooperationslandkarte die eigenen Kompetenzbereiche „abzustecken". Dabei wurden nicht nur Aufgabenbereiche und Selbstdefinitionen sichtbar, sondern auch Überlappungen, „blinde Flecken" sowie Stärken- und Schwächenbereiche.

Der zweite Teil der Tagung war bestimmt von Verbesserungsanträgen, die anschließend noch gewichtet wurden. U. a. traten dabei folgende Anliegen zu Tage: Forderung nach einer „Dachorganisation", klare Abgrenzung der Zuständigkeiten, regelmäßiger und koordinierter Austausch und Informationsfluss, rechtzeitiges Hinschauen und Reagieren, starke Bedenken bzgl. Ressourcenabbau und die Erweiterung des Systems Schule in Bezug auf direkte soziale Unterstützung.

Jugendanwältin Vera Nicolussi-Leck und Herbert Denicoló vom Bildungsweg Pustertal wohnten der Tagung als kritische Beobachter bei, gaben Feedbacks und waren gleichzeitig die Hüter  kindlicher Rechte und Ansprüche.

Der Rahmen für die die Tagung war das von der EU finanzierte Comenius-Regio Projekt „Bildungssprünge", welches in den nächsten Monaten in seine Endphase geht. Die Bemühungen um bessere Kooperation im Kinder- und Jugendbereich im Pustertal sollen jedoch anhalten. Weitere Treffen sind bereits in Planung.

KIJA

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