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Simon Tschager neuer Kinder- und Jugendanwalt

Südtirols erster Jugendanwalt mit 26 von 34 Stimmen gewählt.

Vor der Wahl des Kinder- und Jugendanwalts gab Landtagspräsident Dieter Steger die Namen der Kandidatinnen und Kandidaten bekannt, die sich bei der Anhörung im Landtag vorgestellt haben und die somit wählbar sind.

Der Fraktionssprecher des PDL war der Meinung, dass bei dieser Wahl auch die Sprachgruppe eine Rolle spielen sollte, dies habe er bereits bei der Verabschiedung des Gesetzes verlangt. Es sei anzuerkennen, dass der neue Wahlmodus demokratisch sei. Im ersten Wahlgang werde seine Fraktion keinen Kandidaten nennen, sondern noch abwarten und dann die eigenen drei Stimmen in die Waagschale werfen. Er fordere die anderen Fraktionen, die sich keiner Seilschaft angeschlossen hätten, dasselbe zu tun.

Thomas Egger bezeichnete es als positiv, dass sich 35 Damen und Herren für dieses Amt beworben hätten. Unglücklich sei deren vorzeitige Veröffentlichung in den Medien gewesen. Unkorrekt war auch das Gerede über angebliche Favoriten. Ebenso unglücklich sei es gewesen, dass jemand die Frage, die er bei der Anhörung gestellt hatte, am nächsten Tag schon in der Zeitung standen. Dabei habe Georg Pardeller seine Aussagen verdreht und behauptet, hier werde der Datenschutz missachtet. Es sei ihm wichtig, dass ein Kandidat oder eine Kandidatin gewählt wird, der oder die politisch ungebunden ist. Er werde nach seinem Gewissen abstimmen.

Er möchte entschieden die positiven Elemente des Wahlvorganges in den Vordergrund stellen, erklärte Hans Heiss. Es sei nicht korrekt gewesen, dass in den Medien Favoriten kolportiert wurden, und er entschuldige sich dafür, zwei Namen dazu beigesteuert zu haben. Wesentliche Kriterien für die Wahl seien Erfahrung in der Jugendarbeit, Fähigkeiten im Management, die Fähigkeit, sich in unterschiedlichen Milieus zu bewegen, die Kommunikationsstärke, das Einfühlungsvermögen gegenüber Jugendlichen und die Mehrsprachigkeit. Dazu käme auch der Geschlechteraspekt. Die Grünen schlagen die Rechtsanwältin Marcella Pirrone vor, gab Heiss bekannt.

Bei dieser Wahl sollte man von ideologischen Standpunkten absehen, meinte der Vertreter von Unitalia. Wenn es noch keine Einigung über einen Namen gebe, so auch, weil noch niemand einen vorgeschlagen habe. Hier zeige sich das alte Spiel der Parteien, von dem man nicht abkommen wolle. Er könne sich z.B. gut vorstellen, einem Vorschlag der Süd-Tiroler Freiheit oder der Freiheitlichen zu folgen, hier gehe es nicht um Parteilogik. Er schlug eine Sitzung der Fraktionssprecher vor, bei der man sich endlich auf einen Namen einigen sollte. (Diese Sitzung wurde anschließend einberufen.)

Riccardo Dello Sbarba unterstrich noch einmal den Namensvorschlag der Grünen und rief alle auf, die jemanden vorschlagen wollen, einen Namen zu nennen. Man habe für diese eigens neue, demokratischere Regeln aufgestellt, um mehr Transparenz zu gewährleisten – nun müsse man diesen Schritt konsequent weitergehen und offen sagen, wen man vorschlage und warum. Die Öffentlichkeit habe das Recht zu wissen, wer für wen eintrete. Ansonsten werde jemand gewählt, von dem man nur in der Zeitung gelesen habe.

Bei dieser Wahl dürfe die Sprachgruppe keine Rolle spielen, meinte der Vertreter von Unitalia. Es dürfe nicht sein, dass der künftige Jugendanwalt nur von einer Sprachgruppe gewählt werde. Wenn SVP und deutsche Opposition für Tschager seien, so könne er dem auch folgen.

In der geheimen Abstimmung entfielen 26 der 34 abgegebenen Stimmzettel auf Tschager, 2 auf Pirrone, 1 auf Nikolussi-Leck, 1 auf Matscher, 1 auf Hofer. Drei Stimmzettel blieben weiß. Simon Tschager ist somit zum ersten Kinder- und Jugendanwalt Südtirols gewählt worden.

AM

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